«Samen brauchen Zeit, damit sie wachsen und stärker werden können», sagte FC Thun Präsident Andres Gerber an der ordentlichen Generalversammlung des Clubs am Donnerstagabend. Das gelte für strategische Entscheidungen und Projekte genau gleich wie bei der Förderung eines Nachwuchsspielers. Man müsse einfach gut überlegen, in welche Bereiche man investiere und so bildlich gesprochen seine Samen ausstreue.

Lizenz erhalten
In seinem Rückblick über das Geschäftsjahr 2023 zeigte der Präsident auf, welche Entscheidungen getroffen wurden, um dem Ziel näher zu kommen, den FC Thun langfristig unabhängig führen zu können und eine solide finanzielle Basis zu schaffen. Genau das erfordere die oben erwähnte Geduld – die Jahresrechnung 2023, welche die Anwesenden genehmigten, schloss mit einem Defizit von 1.7 Millionen Franken. «Wir sind dabei, unsere Organisation zu analysieren, zu optimieren und so stetig mehr unseres Potenzials zu nutzen», sagte der Präsident am Donnerstagabend in der Arena Lounge der Stockhorn Arena an der GV, die mit 260 Aktionär:innen so gut besucht war wie noch nie. Im vergangenen Jahr habe man nur dank aussergewöhnlich viel Einsatz und Solidarität überlebt und schliesslich im Frühling die Spiellizenz 24/25 in erster Instanz erhalten. «Das war ein echter Husarenakt», so Gerber.

Mutig in die Zukunft
Jetzt sei es Zeit für mutige Schritte in die Zukunft: Mit der Gründung der Stiftung Jugendförderung und Engagement, dem Einstieg von Visana, TimeTool und Komit als Platin Partner und der erfolgreichen Saison der 1. Mannschaft stimmt die eingeschlagene Richtung. «Wir befinden uns auf der richtigen Spur», sagte Gerber, «ich bin überzeugt davon: Säen bringt Resultate!»

Rochaden im Verwaltungsrat
Mit dabei auf diesem Weg sind neu Gregor Doser, Tom Gut und Alice Leu als Mitglieder des Verwaltungsrats. Sie wurden von der Versammlung ins Gremium gewählt. Christoph Urech und Marco Zumoberhaus demissionierten im Vorfeld; der zur Wahl stehende Paul Conway wurde mit 55'432 negativen Voten (11'568 Ja-Stimmen, 438 Enthaltungen) nicht in seinem Amt bestätigt. Der FC Thun hatte vor kurzem den Vertrag mit seiner Investorengruppe PMG auf Ende Jahr gekündigt. Die restlichen drei Mitglieder des Verwaltungsrats wurden in ihren Ämtern bestätigt (Präsident Andres Gerber, Vizepräsident Urs Neuenschwander, Beat Fahrni).

Zusätzlich zu den Wahlen genehmigten die Aktionäre zwei Änderungen in den Statuten. «Eine GV sollte nicht nur professionell das Geschäftliche behandeln, sondern auch für alle Anwesenden fägä», setzte FC Thun Präsident passend nach gut 90 Minuten den Schlusspunkt und entliess die Aktionäre damit in den geselligen Teil mit Bier und Thunwurst.

Fotos: Patric Spahni